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Berliner Sonntags-Gottesdienst: Geh in deinen Raum und bete zu deinem Vater, der verborgen ist

24. Mai 2020 - Matthäus 6:5-15 spricht vom zweiten der drei Hingabe-Beispiele in unserem Leben - dem Beten. Während das Geben Hingabe in unserer Beziehung zu anderen ausdrückt und das Fasten in unserer Beziehung zu uns selbst, geht es beim Beten um unsere Beziehung zu Gott. Beten ist die höchste Handlung eines Menschen - ein Mensch im Kontakt zu seinem Schöpfer. Aber wir sehen, wie selbst in der höchsten Handlung - in unserer Gemeinschaft mit Gott - sich die Sünde versucht einzuschleichen. Die Sünde von Stolz und Selbst-Zentriertheit, welche die Zeit, in der wir doch alle Aufmerksamkeit auf Gott richten sollten und darauf, Ihn ganz persönlich zu treffen, zu einer Zeit macht, in der wir uns selbst absorbieren - eine Zeit der Selbst-Anbetung. Dies ist das erste Problem, das Jesus in Vers 5 anspricht - die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu richten, sogar auf meine eigene Hingabe, im Wunsch, den Anschein einer Gott liebenden Person zu erwecken. Eine Person, welche das Lob anderer liebt anstatt die eigene Zimmerür zu schließen und mit Gott allein zu sein. Das zweite Problem, das uns oft begegnet, ist nach Vers 7 das Gebet wie eine Art Gesetz zu behandeln, indem wir denken, dass es die Gebetsdauer oder die Wortwahl gegenüber Gott ist, welche Ihn bewegt. Um diese Tendenz unserer Herzen zu korrigieren, müssen wir - wie Jesus sagt - uns daran erinnern und darauf fokussieren, zu wem wir beten. Wir beten zu unserem liebenden Vater, der weiß, um was wir Ihn bitten (Vers 8), ehe wir Ihn bitten und der uns bereits alles in Christus gegeben hat (Röm 8:32) und der bereit ist uns viel mehr zu geben als wir in der Lage wären zu erbitten oder uns vorzustellen (Eph 3:20-21). Unser Gebet ist kein Weg uns Gottes Segen zu verdienen. In unserem Gebet  erkennen wir, dass Er uns bereits über die Maßen gesegnet hat in Christus Jesus und wir kommen um im Glauben zu empfangen, was er schon für uns vorbereitet hat. Wenn wir durch die Passionszeit gehen, lasst uns in unseren Gebeten - wenn wir zum Kreuz Christi schauen - Ihn ins Zentrum stellen, der uns mit so großer Liebe geliebt hat. Lasst uns darauf schauen, was Gott für uns getan hat und darauf, wer Er für uns ist. Und lasst uns Ihm im vollen Vertrauen darauf begegnen zu empfangen - kein Vertrauen, das daher kommt, was ich bin und was ich getan habe, sondern ein Vertrauen, das daher kommt, die Fülle von Gottes Liebe zu mir zu sehen, die sich am Kreuz zeigt, weil es ohne Glaube unmöglich ist zu empfangen.